Auf ihrer außerordentlichen Mitgliederversammlung am 2. April 2009 haben die Mitglieder der Forschungsgemeinschaft Funk e.V. (FGF) mehrheitlich die Schließung des Vereins mit Wirkung zum 31. Dezember 2009 beschlossen. Damit reagieren die Vereinsmitglieder auf die neuen Rahmenbedingungen und die veränderte Gesamtsituation in der Forschung und Forschungsförderung zu hochfrequenten elektromagnetischen Feldern.
Die FGF-Webseite wird in unveränderter Form noch mindestens ein Jahr online sein.
Während 1992 die FGF nahezu die einzige Forschungs-Förderinstitution war, hat sich heute die Forschungslandschaft grundlegend gewandelt. Einerseits sind neben eigenständige Förderinitiativen zunehmend Förderprogramme der EU und nationaler Regierungen getreten. So hat die Bundesregierung 2001 das Deutsche Mobilfunkforschungsprogramm und 2008 dessen Nachfolgeprogramm aufgesetzt. Zudem hat sich der Kenntnisstand deutlich verfestigt, so dass inzwischen auch von Gremien wie der Weltgesundheitsorganisation (WHO) oder der Deutschen Strahlenschutz-Kommission nicht mehr im gleichen Umfang Bedarf an neuer Forschung gesehen wird. Andererseits haben die ökonomischen Veränderungen dazu geführt, dass die Zahl der beitragszahlenden Mitglieder und somit die zur Verfügung stehenden Mittel der FGF in den letzten Jahren stark gesunken sind.
Seit ihrer Gründung am 12. September 1992 hat die FGF 54 wissenschaftliche Projekte zu den Auswirkungen elektromagnetischer Felder auf Mensch und Umwelt beauftragt und die Ergebnisse kommuniziert. Hohe Anerkennung fanden die mehr als 50 internationalen wissenschaftlichen Workshops, Konferenzen und Symposien. Die Veranstaltungen wurden unter anderem in Zusammenarbeit mit der Weltgesundheitsorganisation, der Europäischen Union, internationalen Normungsgremien sowie Bundes- und Länderbehörden durchgeführt. Zur Information der Öffentlichkeit dienten der FGF-Newsletter, die wöchentlich erscheinende Infoline mit tagesaktuellen Nachrichten zur Elektromagnetischen Umweltverträglichkeit (EMVU) und das Internet-Angebot der FGF. Auch populärwissenschaftliche Veranstaltungen wie die Reihe „Handy & Co.“ in Wien waren Bestandteil der FGF-Arbeit. Seit mehr als acht Jahren ist die FGF mit Koordinationsaufgaben im Rahmen der europäischen Aktion COST (Cooperation in Science and Technology) betraut. Sie trug mit ihrer Forschungsunterstützung und ihren Informationsangeboten wesentlich zur Versachlichung der EMVU-Debatte im deutsch- und englischsprachigen Raum bei.
Der Beschluss zur Auflösung der FGF Ende 2009 bedeutet nicht das Ende des Engagements der Mitglieder der Forschungsgemeinschaft Funk e.V. zum Themenkomplex „elektromagnetische Felder, Mensch und Umwelt“. Sie werden auch zukünftig Forschung fördern und sich mit Ihrem Wissen in den Dialog einbringen.
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